Lux und Lumen, Kelvin und Watt

Lux und Lumen, Kelvin und Watt

« Alle Angaben zu Leuchtkraft und Lichtfarbe einfach erklärt »

Lux, Lumen, Kelvin und Watt – hast Du all diese Begriffe alle schon oft gehört, kannst aber nicht wirklich etwas mit ihnen anfangen? Keine Sorge: Du bist damit nicht allein! Während früher beim Kauf einer Glühbirne nur Fassung und Wattangabe eine Rolle spielten, hat sich die Lichttechnik in Riesenschritten weiterentwickelt. Jetzt sind Lumen und Kelvin wichtige Entscheidungskriterien. Du musst trotzdem kein Lichttechniker sein, um die wesentlichen Fachbegriffe rund um das Licht zu verstehen und ab sofort zielsicher zur richtigen Leuchte für Innen oder für den Außenbereich und zum geeigneten Leuchtmittel zu greifen. Wir erklären Dir kurz und verständlich, was es mit diesen Begriffen auf sich hat und in welcher Hinsicht sie beim Kauf einer neuen Lampe relevant sind.

Was haben Beleuchtungsstärke, Lichtstrom, Lichtleistung und Farbtemperatur miteinander zu tun?

Genaue Angaben zu Lichtstrom, Lampenleistung und Farbtemperatur sind üblicherweise auf der Verpackung von Leuchtmitteln vermerkt und sind wichtige Kriterien für die Auswahl. Die Einheit Lux (= lateinisch für Licht) spielt beispielsweise bei der optimalen Beleuchtung am Arbeitsplatz und für geeigneten Bürolampen eine besondere Rolle. Hierzu erfährst Du später mehr.

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Zunächst befassen wir uns mit den wichtigsten Auswahlkriterien für Lampen in den Wohnräumen.

1. Lichtstrom (Angabe in Lumen)

Mit dem Begriff Lichtstrom wird ausgedrückt, wie viel Licht eine Lichtquelle in alle Richtungen ausstrahlt. Gemessen wird diese Größe in Lumen (lm). Der jeweilige Lumenwert des Lichtstroms drückt dabei die Leuchtintensität eines Leuchtmittels aus und gibt an, welche Leuchtkraft es herstellen kann. Generell gilt: Je höher der Lumenwert, desto heller leuchtet die Lampe.

2. Lichtleistung (Angabe in Watt)

Die Lampenleistung in Watt wird bei jedem Leuchtmittel ausgewiesen. Während sie früher das alleinige Kriterium für die Leuchtkraft von Lampen war, spielt sie heute dabei fast eine Nebenrolle. Die Älteren unter uns können sich vielleicht noch immer gut vorstellen, wie hell 100 Watt-, 60 Watt- oder 40-Watt-Glühbirnen leuchteten. Damals wie heute gibt die Wattzahl den für die erzielbare Lichtintensität benötigten Energieverbrauch an.

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Je niedriger die Lampenleistung im Verhältnis zum Lichtstrom, desto energieeffizienter ist das Leuchtmittel. Während eine 60 Watt Glühbirne ca. 800 Lumen erzeugte, schaffen moderne LED-Leuchtmittel die gleiche Lichtintensität mit nur 9 Watt. Manche Hersteller geben den Vergleichswert zur klassischen Glühbirne noch immer an.

3. Farbtemperatur (Angabe in Kelvin)

Die Farbtemperatur – auch als Lichtfarbe bezeichnet – ist ein wesentliches Kriterium für das Ambiente im Raum. Der Kelvinwert bestimmt, ob das Raumlicht warm und gemütlich wirkt oder eher sachlich und kühl erscheint.

Bei der Auswahl der Farbtemperatur einer Lampe solltest Du immer im Blick haben, ob Du konzentrationsförderndes Arbeitslicht oder behagliches Stimmungslicht erzeugen möchtest.

Was ist der Unterschied zwischen Lichtfarbe und Lichttemperatur?

Die Begriffe Lichttemperatur und Lichtfarbe bezeichnen das gleiche Phänomen. Es geht um die Lichtwirkung auf den menschlichen Organismus. Vielleicht weißt Du, dass sich weißes Licht aus allen Farben des Regenbogens zusammensetzt. Die unterschiedliche Ausprägung, der enthaltenen Spektralfarben wird als Farbtemperatur in der Maßeinheit Kelvin (K) gemessen. Die Lichttemperatur eines Leuchtmittels entscheidet, wie warm oder kühl eine Lampe unabhängig von der erzeugten Helligkeit wirkt. Eine Übersicht über die unterschiedlichen Bereiche der Lichttemperatur geben wir Dir im Folgenden.

Farbtemperaturen in Kelvin
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Weniger als 3.300 K – Warmweiß

Jeder Wert, der unter 3.300 K liegt, wird als besonders warmes Licht wahrgenommen. Ein niedriger K-Wert entspricht einer Lichtfarbe mit hohem Rotanteil, die wir auch in der Natur bei jedem Sonnenauf- und Sonnenuntergang sehen. Eine warmweiße Leuchte macht es besonders leicht, zu entspannen und die Seele baumeln zu lassen. Geht es um die ideale Lampe für Dein Wohnzimmer, oder Deinen Ess- sowie Schlafraum, liegst Du mit warmweißen Wand- und Deckenleuchten goldrichtig.

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Wusstest Du, dass herkömmliche Glühbirnen eine Farbtemperatur von 2.700 Kelvin aufweisen, die als besonders wohnlich empfunden wird? Generell gilt: Je niedriger die Lichttemperatur des Leuchtmittels, desto wärmer und heimeliger wird die Atmosphäre im Raum.

Zwischen 3.300 und 5.300 K – helles Warmweiß bis Neutralweiß

Ein Wert zwischen 3.300 und 5.300 K entspricht in etwa dem Lichtspektrum am Vor- oder Nachmittag. Diese Lichttemperatur fördert die Konzentration und ist daher im Arbeitszimmer, in der Küche, im Flur, im Kinderzimmer oder für Badezimmerlampen besonders beliebt. Ermüdungsfreies Lesen und Lernen gelingt mit Leuchten der mittleren Farbtemperatur besonders gut.

Über 5.300 K – Kaltweiß

Ein so hoher Wert wird auch als Tageslichtweiß bezeichnet. Vielleicht irritiert Dich das, weil Du damit instinktiv eher warmes Licht assoziieren würdest.

Kaltweiße oder tageslichtweiße LED-Leuchten enthalten hohe Blauanteile und können erfrischend sowie aktivierend wirken. Diese Lichtfarbe kann je nach Lichtleistung auch als fahl, kalt oder unangenehm wahrgenommen werden.

Eine hohe Lichttemperatur kann aber auch die Aufmerksamkeit steigern, weswegen Werkhallen oder Produktionsstätten häufig entsprechend ausgeleuchtet werden. Das individuelle Empfinden einer Lichtstimmung hat interessanterweise viel mit der geografischen Herkunft jedes einzelnen zu tun. Tageslichtweiße LEDs mit 6.000 K, die Mitteleuropäer meist als ungemütliches Licht wahrnehmen, sind bei sonnenverwöhnten Südeuropäern in Restaurants und Wohnräumen durchaus beliebt. Für Nordeuropäer ist warmweißes Licht noch wichtiger als in unseren Breiten.

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Was ist der Unterschied zwischen Lux und Lumen?

Falls Du zu Beginn dieses Artikels die exakte Definition der Maßeinheit Lux vermisst hast, kommt nun die Erklärung: Mit Lux misst man die Beleuchtungsstärke, die 1 Lumen auf einer Fläche von exakt einem Quadratmeter erzeugt. Vielleicht interessiert Dich, dass die Einheiten Lux und Lumen auf den französischen Physiker und Erfinder des Oszillographen André-Eugène Blondel zurückgehen. Die Maßeinheiten, die er eingeführt hat, sind bis heute Standard. Die Einheit Lux misst man mit dem Lux-Meter. Sie ist im gewerblichen Bereich eine wichtige Richtgröße. Die gesetzlichen Mindestanforderungen für berufsbezogene Arbeitsplatz-Beleuchtungen werden in Lux ausgedrückt.

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Die EU Norm DIN EN 12464-1 liefert Dir hierzu bei Interesse alle relevanten Informationen. Die Lumen-Messung bezieht auch den Abstrahlwinkel und unterschiedliche Punkte rund um die Lichtquelle ein. Falls Du tiefer in die faszinierenden Geheimnisse der Lichttechnik einsteigen möchtest, sei an dieser Stelle erwähnt, dass die Einheit Lumen mit der Ulbricht-Kugel gemessen wird. Noch deutlicher als bei der Lampe wird der Unterschied zwischen Lux und Lumen beim Laserpointer. Hier übertrifft der Lux-Wert den Lumen-Wert bei weitem.

Kann ich warmes Licht auch mit LED-Leuchten erzeugen?

Noch immer gibt es das Vorurteil, dass LED-Leuchten kalt wirken. Jetzt weißt Du, dass das nicht stimmt.

Moderne LEDs mit niedriger Lichttemperatur schaffen bei viel geringerem Stromverbrauch genauso heimelige und behagliche Lichtstimmungen, wie die Glühlampe, die Thomas Alva Edison einst erfand.